Erfahrungsbericht Dresden


Erfahrungsbericht Trainingswanderung 60 km Wanderung Dresden und die sächsische Schweiz.

 

Los ging es in Hosterwitz / Pillnitz, ca. 13km vom Hauptbahnhof Dresden entfernt. Morgens um 10:00 Uhr war es noch ruhig auf der Obstplantage Robert Rüdiger. Auf den Feldern konnte man Obst selbst ernten und sich im Hofladen mit entsprechender Marschverpflegung eindecken. Schließlich gibt es auf einer Trainingswanderung keine Versorgungspunkte.

 

Wir schnallten die Rucksäcke auf und los ging es. Die erste kleine Steigung trieb uns noch keinen Schweiß auf die Stirn. Wir umliefen den Bereich von Schloss Pillnitz und gelangten zum Elbufer. Gut gelaunt und voller Tatendrang erreichten wir nach 4 Kilometer Söbringen – weiter landeinwärts über ein Erdbeerfeld. Jeannette konnte natürlich nicht widerstehen und da wir keine Zeit verlieren wollten gönnte sich tatsächlich jeder nur 1 Erdbeere (noch heute muss ich mir Vorhaltungen anhören).

 

Durch einen schattigen Waldstreifen vorbei an einem kleinen See und dem einen und anderen Dorf erreichten wir Posta. Hier sollten wir einen kleinen Vorgeschmack, auf das was da noch kommt, bekommen – eine der ersten Treppen.

 

Über Felder und Wiesen wanderten wir oberhalb der Elbe und erreichten den ersten geplanten Versorgungspunkt bei gut 16km. Eine erste kleine Stärkung aus dem Rucksack sollte genügen – schließlich ist es ja eine Trainingswanderung.

 

Bereits 500 Meter weiter ging es in die „kleine Sächsische Schweiz“. Steile Abhänge erfordern Trittsicherheit.

 

Weiter bergab erreichten wir Wehlen. Wer den frühen Versorgungspunkt nicht genutzt hat bekommt hier Gelegenheit sich in zahlreichen kleinen Geschäften selbst einzudecken.

 

Die ersten 3,5 Stunden haben wir gut hinter uns gebracht. Die Stimmung war super, denn die nächsten ca. 3 km führten uns nun wieder am Elbufer entlang bis nach Rathen, von wo es dann „sportlicher“ werden sollte.

 

Von Rathen aus „starten“ wir dann unser persönliche „Höhenmeter Challenge“, welche bis zum Ziel der 60km Runde anhalten sollte.

Nach ca. 23 Kilometern ging es in den Wald. Empfangen wurden wir von einem breiten Wanderweg doch schon bald erwartete uns ein schweißtreibender 6km Aufstieg. Etliche Stufen und teilweise bis zu 19% Steigung ließen wenig Luft für angeregte Unterhaltungen. Ich „ölte“ und Jeannette prustete. Bereits nach nicht mal 30km nahm ich leise Flüche wahr. Von nun an ging es die nächsten 30km immer wieder Auf und Ab.

 

Die Strecke war wunderschön sie führte uns vorbei an riesigen Felsen, Moosbewachsen Schluchten und herzzerreißenden Aussichten.

Nach ca. 33 Kilometer erreichten wir einen Biergarten. Einkehren wollten wir jedoch nicht – schließlich lagen noch weitere 27km vor uns. (Bis zum Ziel der 60km Wanderung)

 

Keine 200 Meter weiter erwartete uns der Aufstieg zur Wolfsschlucht – einem wirklichen Wanderhighlight. Über eine enge Treppe gelangten wir geduckt auf den 282 Meter hohen Hochstein. Hier ist sicherlich mit Wartezeiten zu rechnen, da einem absteigende Wanderer entgegen kommen und tatsächlich keine 2 Personen nebeneinander die Treppe nutzen können. Große Menschen sollten darüber hinaus ihren Rucksack abnehmen, dann man sonst an der Decke hängenbleibt. Der Gang über die Teufelsbrücke entschädigte uns für die Wartezeit.

 

Bis zum Aufstieg zur Bastei ging es bergabwärts und wir teilten die vielen Eindrücke. Die Stimmung war toll – zwar angestrengt, aber der Schweiß hatte wieder Zeit zu trocken.

 

Der nächste anstrengende Teilabschnitt wartete jedoch bereits auf uns… 1.000m Treppensteigen. Das raubt einem den Atem und aus den leisen Flüchen wurde laute. Die Frage: „Warum machen wir das eigentlich“? und „Wer wollte das eigentlich“? bis hin zu „Du bist schuld“! kamen auf.

 

Was soll ich sagen, alles hat ein Ende – auch der längste Aufstieg und tatsächlich war er ja gar nicht so lang…

Die Aussicht auf die Schwedenlöcher entschädigte uns abermals. Wer diese Landschaft noch nie gesehen hat bekommt eine Gänsehaut, dessen sind wir sicher!

 

Nach ca. 40 km erreichten wir den Steinernen Tisch unseren nächsten Versorgungspunkt. Die Beine tun weh, die Knochen schmerzen… aber hee, wer rastet der rostet und lange Pausen machen nur müde.

 

Der Weg führt nun weiter, über Stege, durch das Uttenwalder Felsentor – ohne Fotos zu machen geht hier niemand durch, so auch wir nicht.

Nach ca. 45 km hatte uns die Zivilisation wieder. Erleichterung machte sich breit und wir sahen uns schon als Finisher der Sächsischen Schweiz!!!

Doch wie man sich da täuschen kann….